07.12.2013

Weihnachtsfeier

Dieses Gedicht hat unser Mitglied Rolf, anlässlich unserer Weihnachtsfeier 2013 geschrieben.

Die Mofos

Wer fährt jedes Jahr nach Frankreich geschwind?
Es sind die MOFOs, das weiß jedes Kind!

Samstagsmorgens zieh´n sie von dannen,
halten nur zur Rast - oder bei Pannen.

Von diesen Fahrten kann man berichten,
oder, wie ich, darüber dichten:

Ein Platz in Roppenheim, am Baggerseestrand,
ist für uns MOFOS das gelobte Land.

Dort zieht es uns hin, seit Jahren schon,
getrieben vom Eifer, in geheimer Mission.

Nicht zum Vergnügen, nein, mitnichten,
wir müssen dort Alkohol, Steaks und Bratwurst vernichten.

Wir kommen extra von hier,
aus Golotown,um unsere Zelte dort aufzubau´n.

Da ist es passiert, als die Motoren noch aus,
dass plötzlich das Brot fuhr mit dem Auto voraus,

doch nicht zum Rastplatz, nein, direkt zum Ziel,
das bedeutete für die Rast: Brot gibt es nicht viel.

Drum schnell noch zum Bäcker, Notration kaufen!
Der Anfang war schon mal dumm gelaufen.

Auch ein blöder Bowdenzug
hatte anfangs gleich genug,

war fast völlig abgerissen,
und somit der Anfang gleich doppelt beschissen.

Dann ging´s endlich los, auf die erste Etappe,
die Brücke in Rhonse, diesmal eine Attrappe,

sie ließ uns anstandslos gewähren,
und den Rhein gut überqueren.

Das Jahr zuvor sah es nicht so gut aus,
denn Heikos Reiskocher wollte wieder nach Haus,

war gefahren um die Wette,
„wer trennt sich als Erster von seiner Kette“,

hat dann in Rhonse die Wette gewonnen,
und Dominiks Traum vom Fahr´n war zerronnen.

Es war´n damals nicht unbedingt Heikos Tage,
nein, für ihn eher eine Zeit der Klage,

zwar fuhr seine Zündapp GTS 50
auf dem Hinweg stramm und zünftig,

doch war ihr der Rückweg dann zu viel:
sie bat in Frankreich um Asyl

und bezog dann ziemlich weit
von hiervorübergehend Notquartier.

Später hörte man einen Ruf von vorn:
Der Becks hat seinen Auspuff verlor´n!

Die Zündapp war wohl allergisch auf Franzosen
und hat die Tröte abgestoßen,

das konnte man gleich deutlich hören,
denn es erklang ein lautes Röhren

und bis der Topf endlich fixiert,
hat er sich noch mehrmals separiert.

Drum hieß die Zündapp kurz und knapp
nach der Ankunft „Auspuff ab“.

Auch diesmal war die Fahrt nicht ohne,
vom Himmel brannte heiß die Sonne,

hat Taminos Bike geknackt,
denn das ist völlig abgekackt.

Kaum war der Motor richtig warm,
verließ ihn die Power wie ein Furz den Darm.

Trotz vielem Ziehen und auch Schieben,
blieb es noch ein paarmal liegen

und so wurde kurzerhand
auch dieses Bike ein Asylant.

Doch ganz egal, was auch geschah,
die Ankunft ist stets wunderbar,

denn tun uns auch die Ärsche weh,
das kühle Nass vom Baggersee

lässt alles, was zuvor, vergessen.
Die Mopeds aus und abgesessen,

Hosen runter, T-Shirt aus,
nur bloß aus den Klamotten raus.

Alles klebt, die Socken dampfen,
dass die Nasenflügel krampfen,

doch das nimmt jetzt keiner wahr,
das Wasser ruft, so frisch und klar.

Dann planschen sie, die Nacktarsch-Helden,
quietsch vergnügt, verspielt wie selten,

so wie kleine freche Bengel,
nur mit Haaren um die Stängel.

Erfrischt, voll neuer Energie,
ersteht die Camping-Kolonie,

sowie der Stuhlkreis um den Grill,
weil jeder was zu Essen will.

Tommi, unser Herr der Flammen,
schleppt herbei und sucht zusammen:

halbe Bäume, kahle Äste,
für unser Feuer nur das Beste,

denn schließlich soll das Fleisch gelingen,
bevor wir´s gierig runter schlingen,

umspült von kühlem Bier vom Fass,
das macht sooo schön die Kehle nass.

Auch Schnäpse fließen in den Hals,
ohne die geht´s keinesfalls,

gar mancher kann ein Liedchen singen,
wie das hilft den Mais zu düngen.

Nur einer kaute schlimme Sachen,
um dann vom Hocker sich zu machen,

aus jedem Loch drang Material,
dem Maisfeld war das „Scheiß“egal.

Der Stimmung konnte das nicht schaden,
mancher ging noch einmal baden,

um sich erneut den Bauch zu füllen
mit Bier und Schnaps und was vom Grillen.

Erst morgens kehrte Ruhe ein
und Weine kroch zu Yannik rein,

doch die Idee war wirklich Käse,
denn Yannik schnarchte wie `ne Fräse,

hat mit dem Leib das Zelt gefüllt
und Dominik dabei zerknüllt.

Dem blieb nichts weiter als die Flucht,
hat Schlaf im Auto dann gesucht,

doch komfortabel war das nicht,
erzählte morgens sein Gesicht.

Auch andre sahen nicht gut aus,
es mühten sich aus Zelten raus,

Bewohner weit entfernter Sterne
und mancher hätte gut und gerne

eine Geisterbahn bereichert,
nur eins war noch im Hirn gespeichert:

ein Bad im See, macht vielleicht munter,
drum schnell ins kühle Nass hinunter,

das erfrischt, macht klaren Kopf,
doch nicht bei jedem armen Tropf.

Nachdem die Bäckerei geräubert,
gefrühstückt und der Platz gesäubert,

nach einem letzten Wehmutsblickging
es dann auf den Weg zurück,

mit Einigkeit in dem Gedanken,
das war Vergnügen ohne Schranken.

Es war mal wieder wunderbarund
somit auch sonnenklar:

War´s in manchem Helm auch eng,
bis bald im Elsaß, reng, deng, deng.

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